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hie hebet sich an daz puch der groß allexander und sagt gancz und gar wie er all werlt under sich zoch, und wie er sie betwang, daz sie im zins müsten geben, und wie er auch starb, und wo er auch sein ende nam.
nach dez vaters abraham
zeit als die werlt köm,
warnd vier künigreich
die grosten und auch sicherlich
an maht weit und brait.
von dem ersten uns sait
die geschrift: ez ist genant
egyptinn, und weit erkant
waz ez in der alten e.
ich main daz ez nit ste
so in solcher macht.
dez andern künigreichs aht
waz groß und ist nicht sa,
und waz geheißen asyria.
daz drit daz waz kriechen:
dez namen sach man riechen
hie vor in alter zeit
nachen und auch weit.
daz ist nü als clain,
als ich gelaub und main,
daz sie habent kainen kaiser mer,
als sie gehabt hand piz her:
in haben die turchen erslagen
yeczo in kurczen tagen,
die turcken, die nit gelaubig sind
hayden: weib und kind
mußent in sein undertan.
daz vierd künigreich one wann
ist römisch reych,
daz man als gewalticleich
sach hie vor der werlt kraiß
betwingen mit vil großem sweiß
der römer und mit yrem plut,
da mit sie vil er und gut
erwurben: daz seyget nider,
und fürht daz ez nymmer wider
kom in solch grozz maht,
wann dar nach nicht traht
mer kain römischer vogt.
sie haben vor oft geczogt
zu betwingen land und leüt,
daz sie laider nit tünd heüt.
doch sagt die geschrift daz,
als ich ez sach und laz,
daz römisch reych sol beleiben,
ob ez halt nit auf gewaltes scheyben
gat, piz on den jungsten tag.
ez ist zeit daz ich zu stat
lend und kom an daz
dürch daz daz puch funden waz.
daz ist von allexander
von dem großen, der
all diße werlt in zwelf jarn
tet under seinen gewalt parn.
ee ich nü kom dar an,
so sag ich daz pharon,
künig in dem ersten reych,
zwang gewalticleich
judischew diet.
moyses der schied
mit dem volk dürch daz mer,
dar ynn verdarb pharo sein her.
von dem künig von asyria
ward her nach judea
so getwungen mit gewalt
daz paide jüng und alt,
waz von den zwelf geslehten
kom, die braht er knehten,
daz er die zehen gesleht beslözz
mit ainem gepirg also grözz:
daz ain haißet gog
und daz ander magog:
dar ynn sie müßent ewiclich
sein, als daz mich
die geschrift weyset.
also ward verbreiset
jerusalem die stat groß
ward von volk alles blözz.
daz gesleht benyany
und juda ward da hin
gefürt gen babilöm
und müst da sein under der krön,
bizz sie der künig von persya
ledigt dem sie zins da
müsten lang zeit geben,
die man vor sach in freyhait leben,
bizz auf den tag daz darius
der künig starb. alsus
ward allexander ain
gewaltig in der werlt gemain.
als ich nü müt han ze sagen
von allexandro, nit verdagen
mag ich, und müzz sein gesleht
sagen, von dem er kom reht,
als ez hat angefangen.
land euch der red nit blangen!
ez warnd in egipten land
vor alter maister vil erkand
in astronomia der künst
die ubten sie vast mit günst.
nü waz ir künig neptanabus
zu der zeit ein astronomius
und ein nygromaticus,
daz in teutsch spricht alsus:
ain maister in der zauberey.
ain künig waz bey
in persya, archaxerses
so dez künigs namen waz.
der zoch auf neptanabum
mit gewalt in egiptüm:
dem entwaich neptanabus
haymlich, sagt daz puch süß,
daz nymmant west wa er waz komen.
da daz lantfolk het vernomen,
sie fragten yren apt got,
der hiez serapis on spot,
daz er sagt mer
wa ir her wer
komen hin. er sprach zu in:
< ir wert kurczlichen in
sehen jung, als er waz alt.
ir sullend auch machen pald
ain seul in der ere sein,
dar ein sol der nam mein
serapis gehawen stann,
als ich ez euch gekundet hann.>
also chöm neptanabus
zu dem künig philippus
von macedon in kriechen land
als ein gast unerkand.
nu köm ez also
daz der künig von macedo,
der da philippus hiez,
von einem künig, der an in stiezz,
köm zu krieg, daz er mit maht
wolt ziehen, so er het aht:
als er auch tet, und zoch
auf sein veind mit fursten höch
und auch mit ainer grozzen schar.
do dez der künig ward gewar,
er köm mit ainem grozzen her
und seczt manlich sich zu wer.
da erhub sich ain streit,
do von manig wund weit
wart da vil ritterlich gehawen:
da von daz graz in den awen
ward von dem haißen plut vall
da vil manig helt zu tal,
der ritterlich da nam sein end.
da nü der abent wart bekend,
da nam künig philip den sig,
der ander den underlig,
so daz er sich und sein land
must geben an dez künigs hand.
dez siges half dem künig da
ein würm, den er sach sa
gar frevelich gebarn.
er het in seinen jarn
nye beschawt so fraidig kunder:
und nam in auch ain großes wünder,
als der streit ein end nam,
zu hant der würm da verswand.
nu hat der künig philippus
die künigin in dem haus
gelaßen, die waz genant
olimpadis. da er von land
schied, zu der het sich in gehain
gesellt der ellend gast, ich main
der künig neptanabus
von egipten, den ich alsus
vor lang han genennt,
und het mit seiner kunst erplent
die frawen und sprach ez wolt zu ir
der got amon nach seiner gir
komen,< wann er dich auz er welt
hat für alle weip geczelt
an rain, an keusch und an tügent,
die du hast in der pluenden jugent,
da von du eren, gütes vil
von im gewinest an endez zil.>
dye fraw liez sich dez gezamen
und gelaubt der wort. on schamen
sich verwandelt do der snöd
zu ainem würm. in der nöt
wart sie von der minne glüst
erfult. er drückt sie an ir prüst
und sprach:< du hast enpfangen
ain früht an belangen,
von der du groß er
haben wirst ymmer mer.>
do nü der zeit vil hin köm,
und die fraw do vernam
daz der künig komen solt,
sie hiez und wolt
daz der selb neptanabus
zu ir köm in ir haüs.
sie sprach:< ich han nach dir gesant:
rat an, tü mir bekänt,
wie ich nü gevär:
und wirt dez mein her gewar
daz ich kinds swanger sey,
er tut mich dez lebens frei.>
< nain,> sprach der von egipten lant,
< ez hat amon also gewant
der got, daz der her dein
sach daz in dem slaff sein,
wie dich beslief der got amon:
er sach in in der förm
als du in secht, da er bey dir
slief. du gelaub mir,
ez waz der würm den er sach,
von dem im vil hilf beschach
in dem streit, daz er gesigt.>
do der her kom, sie sprach:< ich bit,
her, du genad mich.>
er sprach zu ir:< nicht fürht dich:
ich waiz wol daz ez ist beschehen
mit kraft dez gocz, müzz ich jehen:
dar umb sul wir frölich sein:
du gepirst vil leiht ain kindlein
von dem wir güt und er
habent ymmer mer.>
da nü der künig ob tisch saz
und die künigin mit im azz,
da köm mit einem großen stwerm
her gegangen ein würm
grausamlich und fraysam:
zu der künigine lobesam
fuzz begund er kreisen
und sich auch dez fleizzen
wie er ir ainen kus geb.
der künig sprach:< als ich leb,
daz ist der würm den ich sach,
da ich waz in ungemach:
in dem streit er half mir
vast nach meines herczen gir.>
dar nach sach man zu hant
daz der würm verswant.
unlang zeit dor noch gezögen
köm für den künig geflogen
ain vogel gar wunderlich:
der praht ain ay sichelich,
dor auz slof ain slang,
die lebt dor noch nit läng.
der künig der ersrak ser
und hiez all maister her
komen pald für sich,
daz sie im sagten sicherlich
waz dicz bedeuten wer.
< her, ich sag dir mer,>
sprach ainer under in.
< daz aÿ hat solhen sin:
ez bedeut die werlt snell.
als daz aÿ ist sinbel,
also ist die werlt wöl.
der würm uns bedeuten sol
ainen sün, der euch gepörn
wirt und auz erkorn
und wirt die werlt umb farn
mit gewalt und großen scharn
und wirt doch nit lang zeit
leben: daz zaichen geit
sölhe bedeutung hie.>
hört wie ez ergie.
do die zeit komen waz
daz die fraw ains kinds genaz,
daz waz auch ain knebellein.
vil wunders nam an der gepürt sein
von ertpidem und ungewitter
mit herten slegen pitter,
von döner und von pliczen
der künig. der wart swiczen
vor nöt und sprach zu der künigein:
< man sol töten daz kindlein:
ez ist nit von mir geporn.>
die fraw sprach:< so wer verlorn
all unser er,
wann ez von dem got hër
amon geborn ist.>
da mit die künigin frist
dem kind daz leben sein.
ez het ain manlichen schein.
allexander ward sein nam.
da daz kind nü köm
zu den sehs jaren,
man sach ez gepären
an wicz ver für andrew kint
die elter dann er sind.
also wüchs sein kraft
an künst und an leibes säft,
daz im nymmant geleichen
moht in allen reichen.
aristotiles sein maister waz:
waz der lert oder laz,
dez ward auz im ein maister gar.
e er het zwainczig jar,
ward er ein ritterlicher helt
in allen kriechen auz er welt,
daz ez den vater wunder
nam. ains tags besünder
sprach der vater zu dem kind:
< sün, an dir ich vind
alles meines herczen gir,
newr ains, daz du mir
nit gleichst an der gesiht,
als mir dez mein hercz vergiht.>
als pald die fraw daz vernam,
sie erbait kaüm daz sie kom
zu dem neptanabo
und sprach zu im:< nü rat so:
der künig hat geredt alsus.>
do sprach zu ir neptanabus:
< furht dir nit, fraw, hör zü,
waz ich dich haizz, daz tü!>
allexander waz auch do
und sprach zu neptanabo so:
< lazz mich den laüf der stërn
do sechen, dez pin ich begern,
wie ich enden sull mein leben.>
er sprach:< ich sag dir ez eben.>
also giengen sie paid
dez nachtes auf ain haid.
er sprach zu im:< sihst dü
den stern herculeam nü,
wie trawrlich ist sein schein?
so ist jovis vein
und lauter an dem glast.
waz daz bedeutet, vast
wiß, daz mein zeit nachet
und mich mein sün slahet
zu töd, der du pist.>
allexander sprach:< so ist
ez allez gelögen.
du host die muter mein betrögen,
du sprecht du werst der got
amon on allen spot:
dez müst du hie sterben
und jemerlich verderben.
bistu der vater mein,
so müstu daz haubt dein
geben umb die posheit
die du mein muter angeleit
host,> und slug in zu tod nider,
daz er nimer mer wider
kom heim in egipten land:
so het in sein kunst geschand.
der künig von capadocia
sant dem künig von kriechen da
ain röß hiez bücifalus
daz waz geschaffen alsus
als ain öchs gestalt:
hindan, vorn waz ez pald
und zu möl fraysam,
daz ez nymmant torst bestann:
ez törst nymant geczamen,
er wolt sich dann dez lebens schamen.
der künig wart dez roßes frö.
zu seinen maistern sprach er do:
< sagt mir waz daz roß bedeüt,
wann mann spricht ez esz leut
zu seiner rehten speiß.>
die großen maister weiß
sprachen:< du solt wißen daz:
als daz röß ist und waz
ungeczamt, daz bedeut,
wer ez zamt noch oder heüt,
daz der besiczt dein reych
mit maht gar gewalticleich.
und als wil haben daz röß
menschlich speis zu seinem leben,
süß wirt dein erb nymmer satt,
uncz er kompt an die stat
daz all die werlt im zins wirt:
er stirbt dann wirs dann ain hirt
dar nach in kurczen tagen.>
so sagten im die weißagen.
an ainem tag daz beschach
daz mann allexander sach
daz kint, philippen barn,
im palast mit seinen scharn:
und do er für daz röß gien,
auf die knie ez sich lie
und leckt dem kind die füzze sein:
ez nam ez bey dem hendlein
und zoch daz roß wo ez wolt.
yeder man dez wunder dölt.
dez wart der kunig frö:
zu dem süne sprach er do:
< ich sich daz die götter dir
genedig sind: dar umb sol dir
volgen zepter und krön
nach meinem tod vil schön.>
nu wüchs der jungelinch
an allen tugenden frümmink,
daz er nü ubet ritterschaft,
und het uber treffig kraft
an manlicher künst
gelert, daz er sünst
waz ain maister worden.
ritterlichen orden
wolt er treiben nach der ärt
und als er geborn ward,
und sprach:< vater, ich wil
mich richten zu dem zil
daz ir und ich erkand
werdent in allew land.
wir wollent fürpaz raytten
und unser namen braiten:
daz zymt wol unserm reich
von macedon sicherleich.
haißent mir beraiten - -
ich wil nicht lenger payten - -
volk daz zu streit tüg
und arbait vil erleiden müg:
mit dem so wil ich
ziehen, als ich mich
hann bedacht, in palipon
daz künigreich, daz da riht schön
der künig nycolaus.
er muß von mir süß
enpfahen krön und zepter:
er müß wißen wer
wir sind.> daz beschach,
daz man den jungelinch ziehen sach
auf den selben herren:
sein gewalt wolt er meren.
im enbot süzz
der kunig nycolaus,
waz er maint da mit
daz er so mit unsytt
köm in sein land,
oder wie er wer genant.
er sprach:< ich pin philippen kind,
dez künigs von macedon: dem sind
von reht und pilleich undertann
ewr reich, daz ir sie von im hänn
sult zu lehen:
dez haist er euch flehen
daz ir ez von im enpfaht.>
dem künig die red versmaht
und hiez sagen allexandro
daz er in liez der weil do
und nit so höch gedecht:
er moht vil leiht gesmeht
werden in der jugent sein,
da von er in dem alter pein
leyden müst und nider seigen:
< du solt nicht als hoch steigen,
e dir gewachs daz gefider,
oder du vellest der nider.>
dez antbürt de zu hant
allexander der weigant:
< wie clain ich nü dunk dich,
vil leiht went die götter mich
erhöchen, daz ich straff die
die zu hoch sind komen ye.
dar umb solt du dir für nemen
der zwaier ains, daz dir gezemen
müg: piz mir undertann,
oder du müst mich bestann
mit streit.> da ward beschaiden
ain tag under in payden.
auf den tag sie koment dar.
künig nycolaus dez lebens war
ward von dem jungen herren.
dar umb müst sich meren
sein lob und ere brait.
zu hand ward im auf gelait
die kron in dem selben land,
mit der er on schand
für zu dem vater sein.
ym wurden laidige mer schein,
daz der künig philippus liez
die künigin olimpiadis,
die allexanders müter waz,
und nam ain, sag ich euch daz,
cleopatra waz ir nam:
daz dem herren nicht geczam.
daz ge viel allexandro
nit wol. zem vater sprach er do:
< war umb hastu die muter mein
gelazzen? daz sol nit sein.>
da sprach ainer, der hiez lisias,
der cleopaira sün waz:
< daz reich ist nit allain dein,
wann ich sol auch erb sein
als wol als auch dü.>
allexander sprach:< nü
waz erb hast du dor an?
dein müter het einen andern man.
wilt du daz reich erben
du müst ez e dersterben.>
allexander der knab
slüg in mit ainem stab,
daz er töd vil zu der erd.
philip der künig werd
wolt ez gezürnet hann:
< her, ir sult still stann,>
sprach er zu dem vater sein.
< du solt zu dir die müter mein
nemen in dein haüs:
cleopatra müß her aüz
und als daz mit ir hie ist.>
daz beschach an der frist,
daz die künigin olimpiadis
belaib allain vil gewis
bey dem künig philippüs,
daz auch pillich waz süzz.
ez waz in persya dem land
ain künig vil weit erkand,
der waz geheißen darius.
der schikt zu philippüs,
daz er im den zins geb,
dez er in alter het pfleg
zu geben in persya.
daz kint sprach zu dem poten sa:
< ir sult sagen ewrem herren
er sull sich dar an nicht këren
daz im vor ist zins worden.
ez waz hie vor ain orden,
in dem land macedon
sach man alle hüner schön
bringen ayer guldein,
e künig philip ain sünlein
het: nü ist ez so gestalt
daz die hüner jung und alt
sind unfrühtig worden.
waz im vor von ist worden,
daz ist mir laid, und han gedingen
ich wöll im selber den zins pringen
daz er sein erlachet nymmer:
dar nach wil ich gedencken ymmer.>
also schieden die poten haim
und sagten dez kindez main
dem edeln künig dario:
dez ward er trawerig und unfrö.
nü ward der selb jüngelinch
an allen dingen fruminch,
an ritterschaft, an manhait,
an künst und an beschaidenhait,
daz nymmant gleichen möht dem hern
weytten und auch verren.
ains tags begünd er gann
für den künig stann
und sprach:< her, gedenkt ir icht
an die wunderlich geschiht,
die ew die von armenia
hand getann, die man vor ja
sach under ewrem gewalt leben?
die wollend nü da wider streben,
und daz wir nit mügen
leyden, ob wir tügen.
haiß mir ain volk berayten,
daz wil ich selb laiten
in daz land armenia.>
daz beschach iesa.
allexander der weygant
hart ritterlich in daz lant.
mit prand und mit raube
macht er sie als taube
daz sie pöten santen im,
die sprochen:< her, vernym
dez landes red genediclich.
wir hann getan wider dich:
dez wöll wir zu püß stann
vor dir: laz uns dein huld hann.>
er het parmherczickeit
und dar zu grözz fürsihtickeit
und nam sie zu hulden wider
und rait in dem land nider
und auf und macht da sleht
alle dink und gereht.
dor noch zoch der unverczagt
haim ze land. im ward gesagt
laydige mer,
wie daz sein vater wer
erslagen und die müter sein
lied grözz not und pein
von ainem fürsten in dem land,
den man pausanya nand:
der het im erdaht
ob daz land moht gebröht
werden under sein gewalt.
allexander, vil pald
besazz all strazz er
und weg, da der her
mit gewalt im zoch noch.
nit gar lang dar nach
ward er im gefangen geben:
da müst er umb daz haubt geben,
daz er im ab slahen hiez.
allexander waz ain fiezz
an wicz und an künst.
er hiez beruffen sünst
in allem seinen reich
daz all fürsten reich,
graffen, freyen, ritter und kneht
yglicher nach seinem reht
solt komen, wann er
wolt haben kron und zepter,
als ez sein vater vor lang
het gehebt. unlang
dar nach die fürsten dar komen
er sprach zu in:< ir habt vernomen
wie daz mein vater erslagen ist.
nü wil ich haben kain frist,
ich wil besiczen den trön
meins vaters und die krön
von kriechen dem land
und waz dar zu ist genand.>
die fürsten antburten im do:
< her, dez sey wir all frö.>
ze stund ward im gesworn
und zu künig erkorn.
dar nach hiez der tugenthaft
beruffen daz alle ritterschaft
köm auf einen tag genant
und waz zu fechten wer gewand,
bayde alt und auch die jungen,
waz sprach oder zungen
yder man da het:
so waz allexander pöt und pät.
da nü der tag komen waz,
der künig auf seinen stül säz.
er hiez daz die fürsten reich
für in kömend gemaincleich.
er sprach zu in:< ir lieben fürsten,
lannd euch all nach eren dürsten,
so daz ez unserm reich geczem.
mich dünkt ains wol genem,
seit daz wir als mehtig sind:
daz ich hie vor waz ain kind,
da sant der künig darius
von persya, den mann nennet süzz,
daz im mein vater zins solt geben:
e wolt ich sicherlich nit leben,
daz er zins solt von mir hann.
ich höf er müzz mir undertann
werden, und wennd ir helffen mir.>
< ez ist wol unser aller gir,>
sprachen sie all gemain.
er sprach zu in:< ich main,
wer nü gut zu fechten sey,
und ob er gutes ist frey,
dez wil ich im genung geben,
daz er mit mir wag leib und leben.>
er gab in silber und golt:
da von ward im menlich holt.
er zoch gen calcedonian:
die waz den romern undertann.
er hiez den bürgern sagen
daz sie in kurczen tagen
im solten werden under tan
oder er wolt sie bestann
mit stwrm und mit streit.
daz volk gewann an der zeit
grözz förht auf sein maht
und auf sein frey ritterschaft
und gaben sich auf genad im.
er sprach:< gern ich euch nym
zu genad und zu hulden,
wolt ir ez umb mich beschulden.>
sie gelobten im trew und warhait.
dannen schied der her gemait
und zoch für alba die stat.
er sprach zu in und pat
daz sie sich williclich
geben, arm und reich,
an in und an sein krön.
dez mainten sie nit ze tön:
sie warnd all höch gemüt
und sprachent:< e wir im güt
oder zins wolten geben,
vil lieber wöll wir leib und leben
auf einen tag der strecken.
er mag uns nicht der schrecken.
wir wollent mit streit in bestann,
als wir vor oft habent getan.>
sie warnd all fraydig fiezz:
wer yndert mehtigs an in stiezz,
den gedahten sie betwingen
mit solhen weisen dingen:
wann daz volk von alban
durch fechten wolt auf einen plan
und sie ir hauffen wolten
schicken als sie solten:
sie heten vor dem ersten spicz
mit yrem synn und wicz
hünd vil uber all möß,
die luffend dan ir strözz
hin gen der veind ört.
also warnd sie gelört
von jugent, daz sie die veint an
luffend, als sie wernd mann.
zerren, peyßen waz ir gir:
so müst man sich den wern ir.
da mit die veind begunden müden:
so kunden sie dann zu küden
mit slegen und mit stichen,
da von vil dik wichen
ir veind, daz sie den sig namen.
do allexander het vernomen
der von albana listickeit,
da gegen vand er ein kündickeit
er hiez berüffen zehand
daz mann auz in daz land
schikt ver und nachent,
und liez pald gauchen,
daz man im breht pald
swein jung und ald.
er hiez orden die spicz
mit manheit und wicz:
die swein man vor dem spicz traib
an die veind. da belaib
kain der veind hünd,
sie fluhent alle ze stünd:
die swein in nach lieffen,
in den hauffen slieffen.
begunden sie der wider warten.
allexander der zarte
truckt hin nach ritterlich
mit seinem volk manlich,
so daz er sie durch brach,
da von sie grözz ungemach
lytten von slegen und stychen
und daz sie hinder sich wichen:
da von den sig da gewann
allexander der weiß mann.
mit listen und mit manhait
tet er in vil grözz lait,
daz sie sich im müsten ergeben
und jerlichen zins geben.
zu hand für der mer
mit gewalt auf römer:
ir hoffart wolt er piegen.
sie begunden sich smygen
und santen im presencz vil.
da von an dem selben zil
tet er in kain laid:
von dannen schied der gemaid.
der künig von eropa
erschrak also ser da,
daz er im gern zins gebt
williclich als lang er lebt.
dar nach zoch der unverczagt
mit ainem her vil brait
auf daz barbarisch reich,
daz da dienet als gleich
dem edeln künig darius.
nu kom ez alsüs
daz daz land africa
sich gab an den hern da:
sie forchten sein weisheit,
dar zu die großen manhait
die er und die seinen
heten. er sprach:< pey meinen
trewen, ich wil euch behalten
bey ewren rehten alten.>
nach da pey ain insel waz,
die waz geheißen phanatidas:
da het der got amon
ainen tempel, der im schön
waz erbawen. er köm dahin,
da im der got sagt sein sin.
ez sprach der got:< ich sag dirs,
wiß daz ain mehtig hirs
von dir ertöt wirt:
daz dich auch nit verbirt,
du stirbst in kurczen tagen.
nit mer wil ich dir sagen.>
allexander der ritterlich
zoch da gewalticlich
in daz land auf ain grün:
da legt sich nider der kün.
da er ains nachts also lag
und er seines sloffes pflag,
da köm der got serapis
für den künig vil gewiß
und zaigt im ainen großen perg
und sprach zu im:< bist du gederb
ob du mit deinen synnen
dysen berg von hynnen
bringen mügst hin uber?>
ich sprach zu im:< dar uber
wil ich antbürten dir:
dez wer zu vil mir,
wann daz ist unmüglich.>
< daz ist war sicherlich,>
sprach der got zu hand.
< wa hin hastu dein sin gewand,
wann du doch pist tötlich
und kanst nit leben ewiclich,
und hast in deinem synn gedaht
daz all die werlt werd gebraht
under deinen gewalt?
du maht nit werden alt.>
dez ward der künig unfrö
und sprach zu dem got do:
< sag mir wie ich e mein leben
sull hie ain end geben.>
da sprach der got serapis:
< du solt wißen vil gewiß,
du wirst in deiner jügent
von vergift unmügend,
daz du da von stirbst:
da mit du dir erwirbst
schand und smacheit.>
also erwacht der her gemait
von slaf und wart trawrig:
unmut nam an im den sig.
doch wolt er nit loßen ab
er schikt sein volk auf und ab
zu betwingen leut und land.
dar nach pawet er zu hand
ain stat mehtig und größ,
der noch luczel sind genoß.
er hiez sie allexandria,
da mit er wolt egipeia
daz selb land betwingen,
daz sie mit im dingen
müsten und im zins geben.
sie möhten im nit wider streben
und ergabend sich
an sein genad williclich.
da nü daz land ward undertann,
da sach er ain seul stann
von swarczem merbelstain.
er fragt daz volk waz main
an der seule wer.
sie sagten im daz mer:
< ez waz vor alsus
ain künig, der hiez neptanabus:
in dez künigs er
ward sie gemacht her.>
allexander viel an die knÿ:
er sprach:< so leit mein vater hie,
von dem ich geborn pin.>
dar nach riht er sein sin
in daz land asyria.
da zoch der her iesa
mit ainem großen hër:
auf waßer und mër
zwang er manig gut stat,
die in genad und huld pat.
er het held wol gemüt,
dar zu het der fürst güt
selber groß manhait:
daz erzaigt er, so er strait,
seinen veinden wol,
wann er waz höches mütes vol.
der größ allexander
sant seinen pöten mër
zu der stat jerüsalen,
daz sie im den zins gen
süllen und nit dario.
do antbürt ir priester do,
der der juden oberster waz:
< sagt ewrem herren daz
wir haben dario gesworn,
wann die ayd sullent nit sein verlörn.>
do daz allexander ward gesait,
er sprach:< ez wirt lait
der jüdischen diet.>
mit den fürsten er beriet
sich, wie er ez solt anfahen.
gen tyrüm begund er gahen.
die stat gar mehtig waz:
auf dem mer er sie besäzz
und auch auf dem land.
sie teten im vil schand,
wann sie heten grozz mäht
und ubten oft ritterschaft
mit in und sie her wider,
da von manig held nider
viel töter auf den plänn.
der künig wolt nit ablann,
er zwangs on allen örten
als lang piz daz sie die pörten
nit mer törsten auf tün.
allexander der frön
sprach zu seiner ritterschaft:
< wol auf, wir müßent unser kraft
wider sie lan werden schein.
yeder man der sol sein
morgen frü berait:
wir müßent leiden arbeit
oder die stat gewinnen
mit stwerm oder mit minen.>
dez morgens, do ez tagt,
da waz der unverczagt
berait, und alle sein mann
giengen die stat mit stwerm an
ze mal ritterlich.
die ynnern bewarten sich
dez pesten dez sie kunden:
doch in kurczen stünden
waz allexander der erst
auf der mawer und der herst.
dar nach die andern all
komen mit großem schal
in die stat mit gewalt.
nü hiez er jung und alt
schönen der bürger.
also tet er mer:
so er der veind wart gewaltig,
so waz er dann genedig:
mit dem so würden sie im hölt.
er tet in, als er solt,
wol: dez sagten sie im dank.
ains im sein gemüt zwank,
daz im die juden nit raychën
den zins. er sprach:< ich müß sie waichen,
oder ich wil leyden
dor umb.> er wolt nit vermeyden
daz berüffet er zu hant,
er wolt gen syria in daz land.
da zoch er hin mit großem her.
nymant törst sich zu wer
gen seiner macht sëczen.
er begund sein volk heczen
in daz land: her und dar
sach man reyten manig schar.
er wannt sich gen jersale.
den juden tet die forht vil we:
sie törsten in mit streit
nit bestann an der zeit.
ainer der hiez jadus,
ir oberster priester süzz,
der hiez ze stünd ruffen,
in der stat guffen,
daz man got daz opffer breht
und in genade fleht,
daz er in hilf wolt geben,
wie sie leib und leben
behuten vor allexandro.
der engel erschain ains nachtes do
jado dem vil heilligen mann
und sprach:< du solt nit förht hann.
du solt haizzen pald
daz volk jung und alt
daz sie sich reylich zaüffent
und in weißen claidern slaffent
und enphahent erlich
den künig tugentlich.
ez ist geordet wol
von got daz er werden sol
gewaltig uber alle reich:
dar nach gar kürczleich
kompt gotes zorn uber in,
daz in hilft kunst noch synn,
manhait, herschaft noch gewalt,
wann er lasterlichen pald
dar nach endet daz leben.>
jado der gotes degen
sagt dem volk gemain
als im der engel erschain.
also giengent sie auz der stat
payde jung und alt
gen dem großen allexander.
jado der priester
gieng mit den leuten vor
ver für der stat tör,
dar nach daz volk gemain
mit weißen klaidern rain.
der heilig priester jadüs
trüg an der styrn geschriben süzz
tetragramaton daz wört,
daz in teutsch waz behört
der nam gocz von himelreich.
do zoch her der manleich
allexander mit seinem her
und vand die stat on all wer.
da er den priester angeplikt,
ze stund er von dem roß genikt
nider zu der erden.
jadus enpfieng den werden
tugentlichen und freüntlich.
daz volk sang gemainlich:
< lob und er sey dem getann
den wir zu künig wollen hann,
allexandro dem großen:
wir wißent nit sein genößen.>
da bey hub allexanders mann,
den man nent parmenan,
der sprach zu dem künig da:
< sag an, wie hastu so
größ wird und er erczaigt
dem priester und dich host genaigt?>
er sprach:< ich wil dir ez sagen.
ich hon vor mangen tagen
gesechen in dem slauff
ain der auch so geczauff
waz in gotlicher watt:
ez waz got in der stat,
der in dem obersten trön
tregt aller eren krön.
den han ich ge eret da mit,
daz ist pillich, und pitt
in daz er mir den sig