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burkart von hohenvels
ir sun den winder in stuben enpfâhen,
wol ûf, ir kinder, ze tanz sun wir gâhen!
volgent ir mir,
sô sun wir smieren und zwinken und zwieren nâch lieplîcher gir.
schône umbeslîfen und doch mit gedrange.
breste uns der pfîfen, sô vâhen ze sange,
respen den swanz:
sô sun wir rucken und zocken und zucken, daz êret den tanz.
nieman verliese sîner fröiden gwinne,
ie der man kiese sîn trût daz er minne:
sanfte daz tuot.
swie si dâ wenke, sô trefs anz gelenke, daz kützelt den muot.
nieman sol stoeren die minne ûz dem muote:
er wil sich toeren: si wehset von huote.
liep âne wanc,
swie si doch smucket, si luodert, si lucket ir friundes gedanc.
fröide uns behuote vor sorclîchen dingen:
slîchendem muote'z gevider lânt swingen.
nieman sol toben:
wenket si dicke die smierenden blicke, daz reizet zem kloben.
nâch des aren site ir êre
hôhe sweimet unde ir muot.
schande wenket von ir sêre,
sam vor valken lerche tuot.
swer ir gruoz nimt, derst vor schanden
banden frî, sist sælden wer.
der wilde visch in dem bêre
nie genam sô mangen wanc
als mîn herze in jâmers lêre
nâch ir; dest mîn fröide kranc.
wan mîn frîheit sich für eigen
neigen der vil lieben kan.
swie der affe sî gar wilde,
doch sô vâhet in sîn schin,
so'r im spiegel siht sîn bilde.
sus nimt mir diu frouwe mîn
sin lîp herze muot und ougen
tougen, dest mîn ungewin.
einen fürsten hânt die bîen,
swar der vert, si volgent nâch,
mînen gedenken den frîen
ist sus nach der lieben gâch.
ir vil fröidenfrühtic lachen
machen kan wol fröide mir.
der einhürne in megede schôze
gît durch kiusche sînen lîp.
dem wild ich mich wol genôze,
sît ein reine sælic wîp
mich verderbet: an den triuwen,
riuwen mac si der gerich.
ich wil von der minneclîchen
minneclîchiu mære sagen,
ir prîs kan sô hôhe strîchen
unde unprîs sô gar verjagen,
sost ir schoene als ûz gesundert,
swer si siht, daz den des wundert,
wie sis eine müge getragen.
schoene an lîbe und ouch an muote,
des diu meiste volge ir jach,
ist diu minneclîche guote.
missewende von ir sprach,
daz ir teil dâ niht enwære.
daz ist ir von herzen swære,
wanz ir selten mê geschach.
in ir herzen sælde entspringet,
diu der werlte fröide gît.
suoze ir hellez lop erklinget,
irdesch wünsch gar an ir lît.
künden vogel rehte schouwen,
sô lobten si si ze frouwen
für die liehten sumerzît.
die gedanke mîn si lucket,
die fliegent zuo zir geschart.
manic giric sin der flucket
nâch ir ûf die jagevart.
der ist vil hin zir geswungen:
mehten sie si hân betwungen,
daz wær niht dâ her gespart.
mac ich ir niht mê geniezen,
doch sô kan ich einen swanc:
wünschen kan si zuo mir sliezen,
ist mir verre ir umbevanc.
sô si mîn gemüete erlûzet:
sorge in fröide dem sioh mûzet.
sus fröiw ich mich âne ir danc.
swer ir lop wil rehte mezzen,
sist tugenderîcher fröiden spil,
guoter dinge enheinz vergezzen
ist dâ, sist wunsches hôstez zil.
liehter varwe kan si glesten,
daz ir minneclîcher lîp
schaffet daz sich müezen gesten
gein ir schoene alliu wîp.
dâ von nîdent si die besten
schoene und êren.
sist sælden ursprinc, diu kan si vil reine sinne lêren.
dâ bî ûz ir herzen blüejet diu vil süeze minne.
leider ich bin gar verkrenket,
mîn hôher muot ist ouch dâ hin.
fröide ist nû in leit versenket;
daz tuot si mir diu mînen sin
unde ouch mîn gedanke bindet:
swar ich var, die volgent ir.
selten man. mich froelich vindet:
wer sol nû daz wîzen mir?
jâmer hât mich gingesindet.
von den sorgen
muoz ich verworren nû in stæter riuwen stricke worgen:
daz tuont wachende gedanke unde in slâfe schricke.
minne, wer hât dich gelêret
daz dîn vil tugenthafter rât
hôchgemüete dem verkêret
der doch dîn ist? daz missestât.
dû hâst mînen muot verwendet
an den wunsch: waz hilfet daz?
im wær doch hie heime baz,
sit sich niender verellendet
ein gedenken
zim von der guoten, daz im hülfe allez trûren krenken.
minne, wis gelîche strenge: daz lât dich niht sûren.
diu süeze klâre wunder tuot
gar mit zühten an mir jungen.
mîns tumben herzen hôher muot
wânt sîn iemer unbetwungen.
der spilt ê mit reinen wîben, kiuschen megeden frô frî zallen stunden.
hât ir gewalt dem an gesiget, si heilt ouch wol mich wunden;
wan sî hât kunst, dâ von ir wîpheit mêret:
si heilet mit ir gruoze sendiu herzen, diu ir süezen minne sint versêret.
dô ich genâde niht envant,
swære wolte ich gerne entrinnen.
ich huob mich ûz in frömdiu lant:
mit flühten wânde ich fride gewinnen,
ich barg mich hinder berge grôze, starkiu wazzer, dar zuo wit gevilde.
vil ungevertes was mîn schilt mit harte frömder wilde.
daz hilfet niht, sît sî mich alsô krenket,
daz sî mit rehter güete hôhen muot sô tiefe in sorclîch trûren mir versenket.
ir sældebernder hôher muot
hât vil reinez ingesinde.
daz ist für ungemüete guot
und für ungelückes winde.
scham treit ir den spiegel, dâ von kiusche sî mit ganzer tugende minnet,
ir blüendiu zuht, ir wîplich güete grôz lob ir gewinnet,
dâ von ir êre vil des brîses füeret,
wan ir frô herze missewende, diu'm niht mag genâhen, niender
hât berüeret.
waz wil si mir gewinnen an?
ich gap ir mich gar für eigen.
wær ich ein wîp, wær si ein man,
ganzen dienst wolt ich ir zeigen.
het ich im sîn trôstfröide sam si mir die mîne tougen vor beslozzen,
ich slüzze im ûf daz herze mîn und wær des unverdrozzen.
in mînem fröidegarten müese er wellen
und mir vergeben unwizzen leit; hæt im daz mîn, sîn herze müeste bî mir twellen.
swen ie beruorte ir ougen swanc,
was der frô, der soldes danken:
er muoste sunder sînen danc
ûf stân von den fröidenkranken.
alsus wânde ouch ich hân ganzer fröiden wünsch, dâ von sich huob diz mære.
dar nâch, do ich schiere von ir kam, dô wart mir nie sô swære.
doch swere ich des, sît siz tuot, an den triuwen:
wil friundes nôt ir nâhe gân, mîn unverdienet leit daz mag si wol geriuwen.
diu vil sælden rîche machet
daz mîn herze in swære wachet,
swenne ez solde in ruowe sîn.
hôchgemüete mir verswindet,
swenne in sorgen sich verwindet
gar nâch ir daz herze mîn.
sol mir liebe kumber machen,
sol mir triuwe fröide wern,
wie gezimt ir denne lachen?
wils ir friunde alsô verswachen,
sî enwelle mich ernern? ûzer muote und ûzer herzen
riutet kumber unde smerzen
mîn vil liebiu frouwe guot.
fröide sæt si dar, diu hêre;
seht dâ wahset sælde und êre:
ich nam ouch dâ hôhen muot.
sâ begunde sî mich krenken,
wan si nam ir fröide mir.
ich enmag ir niht entwenken;
iedoch solde sî bedenken,
hæte ich fröide, ich gæbes ir. gnâde machet mir gedingen
die si hât, mir mag gelingen,
wan sin mag verborgen sîn.
gnâde mag mir fröide machen,
fröide nieman sol verswachen:
frouwe, habt genâde mîn,
gebt mir iuwer fröide ein kleine,
seht sô hoehet sich mîn leben.
habt ouch ir mit mir gemeine:
fröide ensol niht wesen eine,
man sol friunden fröide geben. mich wundert ob sî mich meine:
ist des iht, ez ist doch kleine,
des ich jehen von schulden muoz,
sit ir lachen noch ir ougen
weder offenlich noch tougen
mir nie gâben friundes gruoz.
minne, ich bin dîn: wilt entêren
dich an mir, wie stêt dîn muot?
solt die dîne iemer hêren,
solt si liebe gen dir lêren:
tuo'r niht wê, si ist doch guot. ez wær bezzer, ich verdürbe,
denne ob ich ir leit erwürbe,
diu mit liebe mich betwanc.
minne, dû bit sî mit güete
daz si troeste mîn gemüete:
mîn kumber ist gar ze lanc.
fröide in jâmer sî mir kêret,
swies ein hôchgemüete treit.
wê wer hât si daz gelêret?
mir tuot wê swaz sî versêret:
noch sî ir mîn trûren leit.< ich wil reigen.>
sprach ein wünniclîchiu magt.
< disen meigen
wart mir fröide gar versagt.
nu hât mîn jâr ein ende:
des bin ich frô.
nieman mich fröiden wende,
mîn muot stêt hô.
mirst von strôwe ein schapel und mîn frîer muot
lieber danne ein rôsenkranz, so ich bin behuot.>
< lâz erbarmen
dich>, sprach ir gespil zehant,
< daz mich armen
niht geschuof diu gotes hant,
wan sî geschuof mich rîchen.
hî wære ich arn,
sô wolte ich mit dir strîchen,
ze fröiden varn.
mirst von strôwe ein schapel und mîn frîer muot
lieber danne ein rôsenkranz, so ich bin behuot.
est verdrozzen
hie, sît daz mîn müemel hât
vor beslozzen
mir die mîne liehten wât.
trûr ich, si giht ich gwinne
von liebe nôt:
fröw ich mich, daz tuot minne.
wan wær si tôt!
mirst von strôwe ein schapel und mîn frîer muot
lieber dann ein rôsenkranz, so ich bin behuot.>
< wiltu sorgen,
waz sol dir din schoener lîp?
dû solt morgen
sant mir, trûren von dir trîp.
ich wil dich lêren snîden,
wis fröiden vol:
tuot daz wê, wir sunz mîden,
uns wirt sus wol.
mirst von strôwe ein schapel und mîn frîer muot
lieber danne ein rôsenkranz, so ich bin behuot.>
< ich hân schiere
mir gedâht einen gerich:
wan ich zwiere,
swâ man zwinket wider mich.
sin lât mich niender lachen
gen werdekeit:
sô nime ich einen swachen,
daz ist ir leit.
mirst von strôwe ein schapel und mîn frîer muot
lieber danne ein rôsenkranz, so ich bin behuot.>
sælden wunsch und fröiden hort
hât diu vil liebe frowe mîn.
reiniu werc und süeziu wort
hat sî, swie frömde sî mir sîn.
alle frouwen lânt daz âne haz
die si sehent und si sâhen;
die verjehent und verjâhen
daz in nie noch niemer wîp gevallet baz.
êren sol man elliu wîp
dur sî, sît sist sô wolgetân,
daz ir minneclîcher lîp
gar al der werlde prîs sol hân.
swaz ir liehten ougen unde ir gruoz
liute ie funden und noch vindent,
die entwunden unde entwindent
sich ûz leide, in wart und wirt dâ valsches buoz.
do ir lop von sprunge flouc,
gar aller tugende man im jach;
sælde an êren sîn niht trouc.
ein michel wunder dâ geschach:
al der werlde lop. diu dô enbor
hôhe strichen und noch strîchent,
diu entwichen unde entwîchent
im und liezenz für: ez vert in iemer vor.
mîn herze hât mînen sin
wilt ze jagen ûz gesant.
der vert nâch mit mînem muote.
vil gedanke vert vor in.
den ist daz vil wol bekant,
daz daz wilt stêt in der huote
bî der, der ich dienstes bin bereit.
ir sin ir muot ir gedenken
kan vor in mit künste wenken:
wol bedorfte ich fuhses kündekeit.
wie wirt mir daz stolze wilt?
daz ist snel, wîs unde starc.
snel gedenken vert vor winde,
wîser sin bî menschen spilt,
sterke in leuwen sich ie bare:
der gelîch ir muot ich vinde.
ir snelheit mir wenket hôhe enbor,
ir wîsheit mich überwindet,
mit ir sterke sî mich bindet.
sus ir schoene tôrte mich hie vor.
trûren mit gewalte hât
gankert in mîns herzen grunt;
dâ von hôher muot mir wildet.
fröiden segel von mir gât,
werder trôst ist mir niht kunt,
sist mir in dem muot gebildet,
wol versigelt und beslozzen dâ,
sam der schîn ist in der sunnen.
diu bant hânt die kraft gewunnen,
daz siu bræche niht des grîfen klâ.
ir vil lichten ougen blic
wirfet hôher fröiden vil,
ir gruoz der gît sælde und êre.
ir schoene diu leit den stric
der gedanke vâhen wil;
des gît sî gedanken lêre
mit zuht, daz irz nieman wîzen sol.
swes gedenken gen ir swinget,
minne den sô gar betwinget,
daz er gît gevangen fröiden zol.
minne vert vil wilden strich
unde suochet triuwen spor:
zuo dem wildrer wil si pflihten.
wunderlich si liebet sich:
sî spilt im mit fröiden vor,
wunsches wils in gar berihten,
mit gedanken sîm entwerfen kan
wunneclîch in sîme sinne
herzeliep: von dem gewinne
scheiden muoz, swer triuwe nie gewan.
sî gelîchet sich der sunnen,
diu den sternen nimt ir schîn,
die dâ vor sô liehte brunnen.
alsus nimt diu frouwe mîn
allen wîben gar ir glast,
sints och deste unschoener niht.
êre ist ir, sist niht ir gast.
alle tugent sî gar zündet,
daz der werlte fröide kündet.
dâ von man ir prîses giht.
dô mîn wilder muot vil tougen
streich nâch fröide in elliu lant,
dô lûhten ir lichten ougen:
er fuor dar; dâ von sin bant
mit ir stæten wîbes zuht.
ich viel mit im in den stric.
wir hân von ir keine fluht,
wir hân aber den gedingen,
daz ir spilnden ougen swingen
unde uns werfen einen blic.
dô mîn muot sît wolde fliegen
alse ein valke in fröiden gir,
sô moht er si niht betriegen:
er muos aber wider zir,
von der er verstolne flouc:
er vorhte, si næme es war,
obe er sî mit wandel trouc
unde er anders wolde denken.
dô dûht in, si solde wenken:
alsô swanc er wider dar.
dô der luft mit sunnen viure
wart getempert und gemischet,
dar gab wazzer sîne stiure,
dâ wart erde ir lîp erfrischet.
dur ein tougenlîchez smiegen
wart si fröiden frühte swanger.
daz tet luft, in wil niht triegen:
schouwent selbe ûz ûf den anger.
fröide unde frîheit
ist der werlte für geleit.
uns treib ûz der stuben hitze,
regen jagte uns în ze dache:
ein altiu riet uns mit witze
in die schiure nâch gemache.
sorgen wart dâ gar vergezzen,
trûren muose fürder strîchen:
fröide hâte leit besezzen,
dô der tanz begunde slîchen.
fröide unde frîheit
ist der werlte für geleit.
diu vil süeze stadelwîse
künde starken kumber krenken.
eben trâtens unde lîse,
mengelîch begunde denken
waz im aller liebest wære.
swer im selben daz geheizet,
dem wirt ringe sendiu swære:
guot gedenken fröide reizet.
fröide unde frîheit
ist der werlte für geleit.
heinlîch blicken, sendez kôsen
wart dâ von den megden klâren,
zühteclich si künden lôsen,
minneclich was ir gebâren.
hôher muot was dâ mit schalle
nâch bescheidenheite lêre.
wunderschoene wârens alle,
fröide unde frîheit
ist der werlte für geleit.
sûsâ wie diu werde glestet!
sist ein wunneberndez bilde,
sô si sich mit bluomen gestet:
swer si siht, demst trûren wilde,
des giht manges herze und ougen.
ein ding mich ze fröiden lücket:
sist mir in mîn herze tougen
stahelherteclich gedrücket.
fröide unde frîheit
ist der werlte für geleit.
waz hât mich ûf si gebunden
unde ich ir sô verre bin?
dô si mîn gedanke funden,
sâ zehant bant die mîn sin;
mîn muot mohte ir niht entrinnen,
mîn herze muos ouch si minnen.
möhte ich fliegen alse ein sneller valke, ich wolt ouch dâ hin.
ich sant ûz dur âventiure
wilde gedanke in diu lant.
dô bekam in diu gehiure.
die tâtens dem sinne erkant.
der lie sî mîn herze schouwen.
dô erkurn siu sî ze frouwen
mit gemeinem muote: minne slôz siu zuo zir sâ zehant.
möhte sî siu doch entsliezen:
waz ob einez dannen wil?
nein, siu'nmac dâ niht verdriezen,
siu hânt kurzewîle vil,
wan siu wünschent süeziu mære,
daz diu liebe bî mir wære
alde ich bî ir. daz ist in ein wünnebernde fröidenspil.
waz wil sî dâ mit gewinnen
daz si fröide swendet deme
der ir niemer mac entrinnen?
ich fürht, ez ir missezeme.
ich was frî, nu bin ich eigen:
sî mac mich wol weinens sweigen.
swaz si wil, daz tuon ich, wan daz ich ein ander frouwen neme.
< wie sol ich sælig wîp
den liuten nû gebâren,
daz ich müg ir nâchrede wol gestillen,
sît daz in sin noch lîp
niht kan gelîche vâren,
daz ir doch viere hæten einen willen!
nieman siht gelîches iht:
in allen rîchen
vint man niht zwei gelîchen.>
er wære ein sælig man,
der daz künde betiuten
waz iegelîches menschen herze minne;
des ich leider niht kan;
wan ûz der werlte liuten
vint man niht zwêne mit gelîchem sinne.
zwein ein man niht dienen kan:
nieman in allen
mag eben wol gevallen.
< wie sol ich danne leben,
deich mîne zuht niht stoere
und doch die meisten volge niht verspæte?
den rât sult ir mir geben;
wan ich daz dicke hoere,
swer selbe enkan, der suoche wîse ræte.
wîser rât vil volge hât;
swer volget wîsen,
der muoz mit êren grîsen.>
wîsheit ist mir ze snel,
doch hoere ich wîse sprechen,
daz güetlich offen gruoz ziere die frouwen.
dêmuot ist lobes hel,
ir triuwe sol niht brechen,
siu suln sich zühteclîchen lâzen schouwen.
swacher rât ze winster gât:
tugent sol glesten
den friunden und den gesten.
swelch wîp die sinne treit
die valsch niht hât gemeilet,
diu wirt geprîset nâch der wîsen lêre.
swâ sich bescheidenheit
in wîbes herzen geilet,
diu zwiget unde frühtet sælde und êre
lûter muot ist wîben guot;
scham ist ein krône,
diu zieret frouwen schône.
nîden lîden muoz diu reine
dur ir minneclîchen lip.
schelten gelten kan si kleine,
sît ir weder man noch wîp
arge wârheit mac gesprechen.
sist sælden sundertriutel.
in der würzegarten kan si brechen
ir rôsen, ir bluomen, ir tugentfrühtig kriutel.
süeze grüeze kan si teilen,
minneclîchen umbe sehen.
minne sinne wil dem geilen,
dem si liebe wil verjehen
unde im die mit triuwen kündet:
dâst wunsch und niender breste:
wan ez fröide in mundes herze enzündet,
diu flogzet geliche dem zîtvogl in dem neste.
ringe swinge sîn gemüete,
der der minne dienen wil.
swære mære swent ir güete,
s gît kurzewîle vil,
sô daz herze d'ougen lêret
sîns friundes ougen lücken,
muot ze muote, sin gen sinne kêret:
ir wehselgedenken daz kan sich nâhe smücken.
lerne gerne wol gevallen
reinen wîben, junger man.
eine meine vor in allen,
sô verst ûf gelückes ban
unde ouch in der sælden huote;
unprîs der wirt dir wilde.
guot wîp in eins jungen mannes muote
diu'ntwirfet dem sinne vil tugentlîchiu bilde.
frouwe, schouwe junge liute,
merke, wen bescheidenheit
êre lêre, sich: den triute,
künne er sîn mit zuht gemeit
unde ouch minne stelen tougen,
der mag dir fröide bringen.
swinc im liebegerndes sinnes ougen,
sô lernet dîn wünschelgedenken froelich springen.
< ich wil mîn gemüete erjetten,
daz niht sorgen drinne sî:
trût gespil, nu hilf mir tretten.
nû sint doch gedanke frî,
daz die nieman überwindet,
ich hân funden mir ein spil:
der mir mînen vinger bindet,
sô wünsch ich doch swaz ich wil.
des solt dû mich niht erlâzen,
sô wil ich dir mêre sagen,
al mîn trûren wær verwâzen,
möhte ich einen man verjagen.
sich, der wil mich fröide noeten
und doch sorge niht erlân:
jô mües er mich niunstunt toeten,
ê ich würde im undertân.>
< liebe, den solt dû mir zeigen:
lîhte vinde ich einen list
daz wir in mit zuht gesweigen,
ald den rât der bezzer ist.
var fürder, betwungen minne!
frîe liebe, gar verholn,
diu erflöuget uns die sinne:
süeze ist daz dâ wirt verstoln.
swer mit leide wil ertwingen
liep, der toeret sich vil gar:
liep liebe, leit leide erringen
kan; ich wil ze fröiden schar.
sælde und ir gesinde walter
die mit fröiden sîn gemeit:
froelich jugent blüejent alter
gît und ander werdekeit.
wol zimt allen guoten liuten
tugenthafter hôher muot.
herzeliep mit wünschen triuten
deist für ungemüete guot.>
< nieman kan mich des erwenden,
der mir tougenlîch ist holt,
dem wil ich mîn herze senden:
daz sî sîner minne solt.>
mich müet daz sô manger sprichet,
sor mich muoz in jâmer schouwen
< wer tet dir diz ungemach?
übel sî sich an dir richet,
hâst du daz von dîner frouwen,
der dîn munt iez beste sprach,
kan diu dîne fröide zern.
nû hâst dû doch mannes bilde:
wiest dir mannes muot sô wilde,
maht du dich eins wîbes niht erwern?>
wie möht ich mit der gestrîten
diu sô gar gewalteclîche
sitzet ûf mîns herzen turn?
der ist veste an allen sîten,
sost si schoene und êren rîche:
wie gehebe ich einen sturn,
daz ich sî getrîbe drabe?
ebenhoehe, katzen, mangen
mügen ir dâ niht erlangen.
lâ sîn: selbe tæte, selbe habe.
sist ûf mînes herzen veste
sô gewaltig küniginne
daz sis eine haben wil.
sî vertrîbet al die geste,
die dar ladent mîne sinne
ouch dur kurzewîle spil.
mit ir zuht si füegen kan,
daz mîn muot sô gar veraffet,
daz er anders niht enschaffet,
wan daz er sî swîgend kapfet an.
leite sî mich zeinem mâle
hein zuo zir gedanke fiure,
sît si mîner fröiden pfligt,
solte ich dâ bî ir tuon twâle,
von der wunnebernden stiure
hete ich sorgen an gesigt.
kæme ich in ir herzen kamer,
ob si daz mit willen lieze,
dâ wont ich, daz mich verstieze
niemer wankes zange noch sin hamer.
ich kan wunder an der snüere,
ich kan fliegen unde fliezen,
ich kan alle ritterschaft,
eigenlîchen steine ich rüere,
ich kan jagen, birsen, schiezen,
ich hân wîsheit unde kraft.
diz gît wilde gedanken mir.
sô mîn muot als umbe swinget
unde in müede gar betwinget,
wil er ruowen, sô muoz er hin zir.
ich wil die vil guoten flêhen
umbe ein ding daz ich doch hân
in gewalt und in gewer,
daz si lîhe mir ze lêhen.
wær daz willeclich getân,
sô enmöhte ein ganzez her
mir an fröiden niht gezern.
allez trûren wær mir wilde,
flüge ich niht, daz wære unbilde.
wer solt ir die minneclîchen milte erwern?
sîne mag mirz niht verzîhen,
wirt mîn rede von ir vernomen,
wan ez ist ir âne schaden.
will si mirz ze zinse lîhen,
sô sol ir mîn herze komen
mit liebe für zins geladen.
sprich frou est der wille mîn,
kanstu mich mit worten gesten.
für die schoensten und die besten
lobe ich dich, daz ist mîn reht, diu êre ist dîn.
doch ensoltu mirz niht senden,
ich wil selbe zuo dir dar:
dâ wirt ez uns beiden sieht,
râtent, wie sol ichz volenden,
daz ich in ir hulden var.
wils, ich tuon ir mannes reht:
mîne hende valde ich ir;
ruochet sîs, sô sol ich gâhen
und sol ez mit küsse enpfâhen:
mit ir gêren sol siz selbe lîhen mir.
sîn wil an mir niht erwinden,
sî nimt mir in mînen tagen
dicke mîner fröiden spil.
mag ich niht genâde vinden,
sô wil ichz ir güete klagen,
diu hât hôher triuwen vil:
der urteil ich gerne kür.
sî nimt mir herz unde sinne:
der mirz riete, ich næme ir minne,
ê ich âne wer lîb unde guot verlür.
swer nu wolte tegedingen,
dem wolt ich des sagen danc.
für reht ich genâden ger.
wer möht überein uns bringen,
frouwe minne, ezn tuo din swanc?
nû solt dû des sîn mîn wer,
daz ich ir bin undertân.
maht du disen strît gestellen
und zeinander uns gesellen,
alles liebes wil i'r niemer abe gân.
ein blic, ein wanc
fröid unde leit
hânt mir gegeben.
ir ougen swanc
gab fröiden kleit:
daz zarte enneben
enzwei ir blickes wenken.
swederz si wil,
sorg oder spil,
daz kans ir friunde schenken.
nie valke guot
zem luoder kan
sô snelleclîch,
alsô mîn muot
si fliuget an.
genendeclîch
er zuo zir herzen bôzet
vil mangen stôz:
est wunder grôz
daz ers niht überstôzet.
sô geil was ie
mîns herzen sin,
daz mangen man
des wundert wie
sin füere hin,
sit er niht zan
ist, daz er niht enzucket,
dem ie sô wilt
sîn fluc gezilt
was, daz der zuo zir flucket.