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daz puech haizt christz hort.
got geschûf unt tichte
elliu dinch von niht,
er hieze mit worten werden
paidiu himel und erden.
got geschûf an allen orten
elliu dinch mit worten.
daz tuet uns diu schrift chunt:
dixit et facta sunt.
zehant als er daz wort gesprach,
nach sinem willen ez geschach.
die wunnechlichen engel clar
geschûf got mit worten gar,
daz liez er im gevallen.
under den engeln allen
do geschuf er ein so wuennechlich,
des schone was nicht geliche.
den nant er do lucifer,
daz sprichet tiusche< ain liechttrager>.
der erhub sich von der schone sein.
< ich setze nordent den stuel mein,>
sprach er,< unt wil sein gelich
dem hohistem got wuennechlich.>
als er des gedachte,
e danne erz vol prachte,
von himel er verstozen wart
umb die ubrigen hohvart
unt mit im maniger engel schar
die seines trachtens namen war
unt im des gestuenden zu,
die wurden mit im verstozen du. hie geschûf got adam.
als der val du geschach,
got du wider sich selben sprach,
du diser val alsus ergie:
< nu mach wir ein mensch hie
nach unserm pilde unt uns gelich.>
den macht er du gar wuennechlich
ouz der erden mit seiner hant
unt plîs in in zehant
den gaist des lebens an der stat,
der gab im sinnes vollen rat;
er macht in schoene unt wîs
unt satzt in in daz paradis. hie schuef er evam.
er sprach:< der mensch ist nicht ein wol,
ain helfer man im machen shol
der im gelich von arte si
unt geselleclichen won pei.>
den macht er du zehande;
ein slaf er adam sande
unt prach im an den zieten
ein riep ouz siener sieten
mit fleisch unt mit plût.
dar ouz machet der gût
ein maget gar wuennechlich,
diu wol eim menschen was gelîch,
schoen mit wiplicher gestalt
unt mit tûgenden manicvalt;
die weist er zu adam paz.
er sprach zu im:< wer ist daz?>
er antwurt mit sinne:
< ez ist ein mæninne.>
er antwurt von recht, want si von art
ouz ir manne gemachet wart.
die gab er im du ze einer ê,
daz si solten immer mê
sein ein herze unt ein lip
paidiu man unt wip.
swer die minne vercheret
unt sich selben uneret
daz er schande sûchet,
den hat got verfluchet.
in daz paradise
satzte got der weise
adam unt even die paide
in die wuennewaide
unt gab in der wollust genûkt
unt erloubt in alle die frucht,
wan einen paum er ouz nam.
< ich gepiut ew pi der gehorsam,>
sprach er,< daz ir sien ezzet icht;
lat ir daz, so sterbt ir nicht.
ist ab daz ir ez ezzet
unt mein also vergezzet,
so gebt ir iu dem tode,
ez chûmt iuch an mit sode.
hapt uber daz ander obz wal,
daz nemt selbe an zal.>
der tivel daz du sere neit,
even er du an streit.
er sprach:< eva, nu nim war:
izzestu daz obze, so wirstu gar
dem wuennechlichen got gelich
unt wirst aller chunst reich,
du wirst erchennent ubel unt gût,
die ougen ez dir ouf tut.>
du antwurt im dew tumbe:
< wir sterben liecht dar umbe
ob wir daz obz ezzen
unt gotes gebot vergezzen.>
do si so zweiflichen sprach
und er sei in dem wanche sach,
zehant er sei bechort,
du er den zweivel horte.
leviathan der sunden list
roumt ir zu untz an die frist
biz daz si daz obz az
unt potz adam, der tet ouch daz.
du si daz obz gazen
unt gotes gebot vergazzen,
du sahen si sich an ander an:
ir ietwederz sich schamen began
unt prachen fur sich ein laup,
scham unt vorht machet siu toup:
si purgen du ir scham.
got sprach:< wa pistu nu, adam?> -
< herre, ich horte die stimme dein
unt verparg mich vor dir, herre mein:
daz weip die du mir hast geben,
diu hat verraten mir daz leben,
von dem weip ez mir geschach.>
diu eva schuldigiu du sprach:
< diu nater mich von sinnen schiet,
diu mir ditz umpilde riet.>
got si da nicht lenger liez,
ein engel si fûr die porten stiez.
got fluechte adam, des gie im not,
daz er in seim swaiz sien prot
immer gewinnen mueste,
unt swenne er pout die wueste,
daz im distel unt dorn
wuehse swa er sæte chorn.
der frowen flûht er do zwir:
der gut alsust flûcht ir
unt daz si under den mannen muest immer sein
unt smerzen lit unt pin,
unt daz si chint gebaere
mit smerzen unt mit swaere.
der fluch wert bis an disen tack
unt die schulde diu ouf uns gelack
du von dem himel viel lucifer.
durch den val verriet er
even unt adam,
da si die gift nam.
sein val unser val gerîet,
dar um got adam schiet
von dem paradise.
eva diu unwiese
aller erste diente den ersten pan,
daz erste weip den ersten man
allererst in schaden prachte,
da von der tode uns nachte.
von dem valle sei wir noch
in dem ellende doh.
der val wert wol fuemf tousent jar,
daz niemen was volchomen gar;
als in der tot nicht wolde sparn
lenger, so mûst diu sel varn
gegen helle alzehant.
diu minne den val uns hat erwant,
diu minne mit der gothait
begunde rounen, want ir was lait
daz rounen daz leviathan
het mit even getan.
daz wolt si wider rounen:
des begund ir slounen.
ir rounen unt ir ringen
chunde die gothait betwingen
daz er sich erpitten liez
daz er enphie daz er wart nie,
unt belaib daz er was ê,
und ist daz er was, immer me.
got vater, herre, ich nîge dir,
nu scheffe ein rainez herze mir,
erniu in mir deinen gaist,
want du mein gepresten wol waist,
daz ich pin siech unt chranch.
mein herz tuet manigen wank
von dir, suezer herre,
daz mich dir machet verre.
nu nahen mich dir, sûzer got,
daz ich iht werde des tiuvels spot;
des pitte ich inerchlichen dich:
nicht verwirfe, herre, mich
von deinem antlûtze liecht,
emphroemde mir deinen gaist niht,
gib mir die vreude deines hailes wider
unt leg mir suntleich trouren nider
unt la mich dir erbarmen,
mich gundachern vil armen.
von judenburch pin ich geborn;
sei iemen mein geticht zorn,
der tichte selbe ein anderz paz,
daz laz ich gar ane haz.
die wiele sol er sein spoten sparn
hiz wir daz sein recht ervarn,
ob ez so durchleutich sei
daz ez gar sei gespotes vrei.
swer von tieffer materi sol
sprechen, der bedarffe wol
genade unde sinne
unt gotlicher minne.
umb dise materi ez also stat:
swer nicht gûte sinne hat
unt genade von got,
daz der wol mak verdienen spot.
daz fürcht ich suendhafter man,
wand ich nicht gueter sinne han,
und ist diu materi sinnereiche
unt so gar ernstliche
daz da niht horet gespotes zû.
swer aber ez daruber tue
daz er spotes sich bewegt
unt der maze alsus verphlegt,
der spote dehaines andern man,
heb an im selbem des ersten an:
an im selbem ist gespotes vil,
ob er ez zerechte wegen wil.
swer geistilich gedinge
spot, ob dem gelinge,
daz enhan ih da fur nicht.
swer sich selben an sicht,
der spot furpaz nicht mêre;
im git gewis lere
sein selbs gewizzen.
wie er sich hat gevlizen
paidiu ouf ubel unt ouf gût,
diu gewizen im daz chûnt tût.
owe, suezer jesu christ,
wie verre mir dein gnad ist!
daz ist von den schulden mein
daz ich die gnade dein
nie zereht gesuecht an dich;
du pist so gût daz du mich
gnaden dick hetst gewert
ob ich ir chûnde hete gegert.
des gib ich mich dir schuldich.
nu wis gegen mir gedultik!
durch dein groz guete
sterche mir mein gemuete,
daz ich an disem getihte
dein lob mit lob berichte.
dein chraft mir des verhenge,
dein minne mich des enphenge
unt erleuht mir den sin,
want ich so wizick nicht enpin
daz ich dich loben chuenne.
mein trost unt mein wuenne
pistu, lieber herre mein.
nu tû mir deiner gnade schein,
daz ich dich loben muege,
daz ez deinen eren tuege.
ich man dich got almaechtich,
du drei unt doch aingaehtich,
daz diu minne mit dir ranc,
diu dich ouf menschliech hail bedwanc
daz du den himel entslûze
unt her nider fluze;
do enphieng du die menschait
in unser armen forme chlait.
durch unsern val choem du her nider,
( daz du uns da von lostes wider),
den uns oûf pracht adam
mit seiner ungehorsam;
daran uns allen mislanc.
des valles der erst val uns twanc,
da von der flûch ouf uns gelac.
diu minne des fluches uns gewac,
des schul wir lob der minne sagen
daz si uns des hat uber tragen.
von der minne unt von got
wart herab gesant ain pot
durch den grozen val der sel,
der engel sant gabriel,
in die stat zenazaret
ze der maid die man enphestent het
ainem manne, der was yoseph genant,
von davides geslecht erchant.
maria deu magt hiez:
der engel des due nith enliez,
da er die magt sitzen sach,
er gie zu ir in unt sprach:
< ave gracia plena,
wis gegruzet,> sprichet daz da,
< volle genade du pist,
unser herre mit dir ist,
gesegent seistu uber elliu wiep.>
von dem wort wart ir lîp
betrubet unt gedacht:< waz
gruezes mack wesen daz?>
der engel sprach unt nant sei da:
< fürchte dir nicht, maria,
du hast genad fûnden
zegot an disen stûnden;
sih, du enphæhst unde gebirst
einen sun, des mûter du wirst:
den soltu nennen jesum;
der wirt hoch unt frûm,
des obristen sun wirt er genant,
got geit im den stuel zehant
seines vater davides,
er wirt frid ewiges nîdes
unt wirt rihsent ewichlich
in jacobs hous unt sin reich
daz gewinnet ende niht.>
maria sprach ze dem engel liecht:
< wie chumt daz denne,
want ich mannes nicht erchenne?>
der engel antwurt unt sprach zu ir:
< der heilige gaist chumt uf von dir,
des obristen tuegent beschetwet dich
unt dar um, frowe, sich,
ein vrie ros, ain sunder dorn,
daz von dir wirt geborn,
gotes sun wirt er genennet;
wol im der in erchennet!
unt sich: elspêt, diu niftel dein hie,
ein sun in ir alter enphie
unt was ir zal doch ûz der chraft
daz si nu hiez unberhaft,
want got ist nicht unmuegliech.>
do sprach maria:< nu sich,>
zu dem engel,< ich pin ein dirn gots,
gehorsam alls seines gebôts:
nach deinem worte ez mir ergê.>
zehant wart inir sunder we
ein ganzer mensch unt warer got
von der minne gebot. hie wart got mensh.
ich man dih, suezer jesu christ,
daz du durch mich mensch worden pist.
nu behuet mich, lieber herre mein,
durch die rainen menschaeit dein
daz mich meins broeden flaisches gîr,
herre mein, niht verre dir.
ich man dich, aller engel lob,
abrahames, isaac, jacob,
daz du hie ouf der erden
geborn woldest werden
von marien der meide,
diu dich an scham unt an leide
magt enphie und magt genas;
als durch daz ganze geworhte glaz
scheinet diu sunne clar,
zeglicher wise si dich gebar
an scham unt ane we.
ich man dich den noch me,
gewaltich chaiser reiche,
daz du so smæheliche
woldest ligen uf einem haeu,
da du wer under streu
des esels und des rindes.
so werdes stalgesindes
wart nie nicht funden zedehainer ceit,
an dem so volle ere leit;
doch chant der esel und daz rint
an dir des waren gotes chint,
da dich die vihirt funden,
da du laeg ingebunden
in swachiu chlainiu tuechelin.
des ewigen vater schein
unt aller engel vreude
unt des frides ein bescheude,
hilf mir durch deiner gebuert chraft
daz in mir werde berhaft
des niwen leben saelicheit,
daz mein sel da mit werd gechleit,
daz ich von sunden werde geborn,
daz mich mueze iht dein zorn
am jungistem tage schaiden
von den lieben zu den laiden. da ist got besnitten.
ich man dich nach der schrifte sage
daz man dich am achtem tage
nach der alten ê besneit,
da du mit grozer senfticheit
verguzze dein vil raines pluet
durch mich, herre guet.
des gæb du die harre an mir,
des solt ich immer danchen dir
ob ich wære so witzich.
nu pin ich inhizich
von sunden maniger hande,
der ich mich laider nie erchande.
zerechte nu pitte ich dich
daz du rûchest erhoren mich
durch diene besneidunge,
daz ich mein gerunge
also besnîden muez
daz mir immer unsueze
allerhande unchiusche sei;
des wis mir helfechlichen pei. amen.
ich man dich daz diu mûter dien
dich souget ûz ir pruestelin
unt dich vil dicke chueste
do du ir laege ouf ir prueste.
des la mich geniezen
unt laz in mien sel fliezen
die milch diner menscheit
unt daz honik diner gothait,
daz ich gefûret werde damit
mit suzem vaterlichem sit. da wart unserm herren opfert.
ich man dich aller engel cir
daz du die heiden enphie zu dir,
gewaltichlich hoher chunige drie
von saba unt von arabi,
die dir ir opher prachten.
zehant si des gedachten,
do si den stern sahen,
do begunden si zu dir nahen.
zejerusalem pracht si der stern,
dich unt dein mueter si sahen gern;
in daz hous si giengen,
mit opfer si dich enphiengen.
si vielen fur dich ûf iriu chnie,
ditz opfer si prachten dir hie:
golt, wîroh unt mirren
( des mochte siu niemen verirren):
daz golt als dem chunik grôz,
der willich eren genoz;
daz wîroh als dem warem got
( si waren gehorsam dienem gebot);
die mirren ze eren dienem begraben.
die gab die araben unt die saben
willichlichen prachten dir.
nu hilfe helfechlichen mir
daz ich dir ouch mueze pringen
mein opfer an disen drigen dingen:
daz golt der waren minne,
daz diu in mir enbrinne,
die andacht des wirochs,
des sûzisten rouches,
unt die mirren der bûze,
daz ich mich selben unsuze
chestige um alle mein sunde
mit rechter puze urchunde. hie wart got in tempel pracht.
ich man dich, herre gûter,
daz dich dien liebeu mueter
zu dem tempel pracht nach der ê
unt ander deiner vreunde me.
simeon ouch dar cham,
ûf die arme er dich nam.
do dich der alt an sach,
er lopt dich hohe unt sprach:
< du solt mich niht lenger sparen,
la dinen chnecht ze gemache varen,
want meiniu ougen habent gesehen
an dir des waren liechtes brehen,
daz durchliuchtichlichen gar
erleuchtet alle die werlt fur war.>
mariam er do an sach,
er wiessagt ir unt sprach:
< dein sel sien swert durch vert,
da von dir smerze wirt beschert.>
hie mit wurd du, herre, pracht
in den tempel mit andacht,
mit dir zwei turtelteubelin
ze eren got dem vater dien.
nu hilfe mir durch dine guete
daz ich mit louterm gemuete
mich dir opfern mueze.
des gewer mich, herre, sueze. amen. hie floh unser frowe in egipt.
ich man dich, suzer herre,
daz dien mûter verre
mit dir in egipten floch,
diu dih mit ir milch zoch,
in die stat ze ereinpolim,
als ichz von der schrift nim;
darinne du siben jar belibe
unt elliu apgot herouz vertribe.
da waer du mit vil grozer gedult,
daz des wiessagen wort wurde erfult
der von dir schriebt also:
< ich han ouz egipto
minen lieben sun geladen.>
gerûche mir die wege phaden
ouf den ich minen veinden enphar,
der werlt unt dem tivel gar
unt mir selbem wider stê,
daz ich der werlt nith nach ge. amen.
ich man dich, suezer jesu clar,
daz du uber siben jar
wider fuer zejuda
unt belibe in galilea
in der stat zenazareth,
als da geschriben stet:
< er wirt nazareus
gehaizen,> daz bediutet sich sus:
ein pluem von pluemen wirt er genant;
also tuet uns diu schrift bechant.
nu pringe mich, suezer herre, wider
( want ich lig in sunden nider),
nu hilf mir uz der sunden phat,
daz ich chom in der pluemen stat
unt dar inne werde gezogen,
want mich diu werlt hat betrogen. hie lert got die juden.
ich man dich, herre, mere
daz du mit suezer lere
daz volch in deiner chinthait
lertest rechte wîshait.
ez geschach zeainer hohceît,
als uns diu schrift urchunde gît,
daz die juden alle
ze jerusalem mit schalle
chomen nach ir gewonhait,
als in uf was gelait.
dein mueter und der vater dein
chomen ouch dar mit dir, herre mein;
da verlurn si paide dich.
maria diu verwænte sich
du wærest pei joseben da:
joseph vant, maria
het dich pei ir in phlege.
alsus giengen si uf dem wege
von danne in dem wane,
doch waren si dein ane
ganzer tage drei.
joseph unt marei
dich suechen begunden,
indem tempel si dich funden,
da du daz volch lertest,
daran du dein vleiz chertest.
du dich dien mueter an sach,
guetlichen si zu dir sprach:
< sun, wie tæte du uns also?
ich unt dein vater sien unvro
suechent gewesen um dich.> -
< was ist daz ir suechet mich?
west ir nicht daz ich mueze sîn
an dem geschaefte des vater mein?>
hie gie du mit in dan
unt wer in paiden undertan.
swer dich noch verlorn hat,
der suech dich, daz ist mein rat,
da zechirchen vint er dich schîr
ob zesuechen stet sien gir.
owe herre hoh geborn,
wie dichke ich dich han verlorn
mit meinen sunden! daz ich
wider vinden mueze dich,
als dich din liebeu muter tet!
nu erhore, herre, mein gebet
unt gib mir die lere
das ich dich, jesum, nimmer mere
verliese mit den sunden mein!
nu la mich, herre, wesen dein! amen. hie wart got getouft.
ich man dich, herre lieht gevar,
daz du uber drizech jar
den toûfe woldest enphahen;
du dir begunde nahen
johannes baptista,
der zaiget dich mit vinger da:
< sêcht, daz ist gotes lamp, daz trait
der werlde sunde unt lait.>
do toufet dich in dem jordan
johannes, der vil hailig man;
die himel stuenden offen ob dir,
des vater stimme hort man da schir:
< ditz ist mein sun, an dem ich mir
pin wol gevallen, dem schult ir
horen,> sus der vater sprach;
in der menschait man dich sach;
da wart gesehen der hailig gaist
in touben wies: mit vollaist
sih al hie diu trinitat
vil wuennechlich gesamt hat.
nu hilf mir, herre, durch dienen tofe
daz ich deines raines plûtes chouf
an mir nicht werde verlorn.
mich stichet reht als ein dorn
daz ich sundhafter man
meinen touf so dick gemailet han
mit manigen sunden posen:
von den rûch mich erlosen! hie vast unser herre.
nu man ich, suezer herre, dich
daz du gevastest hast fur mich
vierzich tage unt vierzich nacht;
due hungert dich nach menschen aht,
dar an du menschen brode waist.
do fûrt dich der hailig gaist
in die wuest mit im dan,
da dich der tivel versuechen began.
er gie zu dir da er dich sach,
listechlich er zu dir sprach,
also versûchte der pose dich:
< seistuz gotes sun, so sprich
daz dise steine werden prot!>
din munt im suezliche rede bot,
du sprêch als uns diu schrift gîth:
< der mensh lebt alaine nicht
von dem prôt suenderbar,
wan von gotes worten gar!>
do fuerte dich der sathanat
in die hailigen stat
uf ein hohes palas,
daz hoehist daz in der stat was.
er sprach zu dir:< la dih hin nider,
du chumst wol gesunt wider;
ich han gebotten den engeln dien
daz si din huetunde sien
daz dir icht gewerre.>
du antwurst im, herre:
< ez ist geschriben: « dune solt nicht
dienen herren, dienen got versuechen an iht. »>
du fuerte er dich, du daz geschach,
ûf einen hohen perch unt sprach:
< ich gib dir al diu reiche
ob du diemuetichliche
fur mich vellest und petest mich an.>
du spraech du nu:< var hin, sathan!
du solt wan ein got anbeten
unt dem dienen an allen steten,
als da stet geschriben.>
du hiet du in schir vertriben,
du liez er dich, du cham dir schir
die engel unt dienten dir.
nu hilf, helferiche,
daz ouch ich gewaltichliche
der werlt, dem tivel an gesig
unt mir selbe ob gelig
unt der bechorunge,
durch dine barmunge,
die mich in sunden dicke
prachten unt in stricke,
daz ich wart gar unfuerick,
da von mein sel muerick
ist dick in sunden worden;
die sah man mich îe horden
nah allem meinen geluste gar.
da von ward ich nebelvar,
daz mir lutzel liechtes shein,
unt hertes herzen als ein stain
gegen dir, suezer herre mein:
want daz diu barmunge dein
mich ouf gehabt hat,
mein wer nimmer worden rat;
swie ez mir noch shuel ergen,
daz muez da zedinen genaden sten. da gie got der werlt predigen
ich man dich daz du hast erlitten
groz armuet mit senften sitten
do du hie predigen gie
unt die junger zu dir enphie,
die zwelf potten unt die junger,
die durst unt hunger
durch dich litten gern hie
unt swaz siu not an gie.
du erwelts ûz aller der werlde gar,
daz si waren sunderbar
uber allez menschlich geslæht
richter nach recht.
suezer herre, nu enphahe ouch mich
ze ainem junger, daz ouch ich
dir immer gehorsam
unt dinem wuennechlichen nam
stête immer gehugde trage
unt mich der werld gar entzage.
ich man dich, herre gût,
daz du so groz armuet
in dirre werlt erlitten hast
unt so dick armer gast
bistu gewesen gewillichlich
unt du doch uber elliu rich
gewaltich chunich unt herre pist
und allez undertan ist
swaz chriuchet, fliuzet, fleuget
oder pain ze der erde peuget,
unt liez dich doch, hohen fursten,
hie hungern unt dursten
unt auch durch mich friesen.
daz woldest du dar umb chiesen
daz du daz verlorn schaefelin
wider prechtest an die fûre sien.
mach mich, lieber herre, fruet
und gib mir willige armuet;
mach mich armes mûtes,
daz ich dehaines guetes
immer icht gedenche
daz mein sel chrenche.
durch dine groze guete
nider mir mein gemuete,
daz ie nah der werlde stuent.
ich tet noch als die toren tuent,
mir was mit hohvart wol,
diu mir armuet nidern sol. amen. hie wart got zehous geladen.
ich man dich, suezer herre, me,
do du ze bethanie
chom in gegangen;
da wurde du schone enphangen
von ainem der was symon genant
unt was ouzezich bechant,
mit dem æz du alle da.
maria magdalena,
ein hohe suenderinne,
diu wart dein da inne;
si hueb sich alzehant
da si dich in dem hous vant,
zu dir si paltlich gie
unt viel fur dich ouf iriu chnie,
groze reuwe si bescheinte,
uf die fueze si weinte;
ir zæher gaben so grozen val
daz die fûze uber al
da mit entwûch diu clar
unt trûchent mit ir har.
ir hercen riwe diu was groz:
ouf dein houbet si dir goz
eine salben, diu smacht so wol
daz daz hous wart so vol
des suzisten gesmaches.
< owe des ungemaches,>
sprachen die junger,< was flust ist daz!
wær daz nicht verchauft paz
um drihundert phenninge unt me
unt wer den armen gegeben ê
danne disiu wer geschehen?>
da gegen din munt begunde jehen:
< diu frowe hat nicht ubel getan,
ir muegt ze allen zeiten han
die armen, des muegt ir mich nicht:
ez ist geschehen ze ainer geschit,
si hat ez getan ze hugde mir,
darumb sprecht nicht ubel ir.>
symon der wirt gedacht,
dem ditz ouch versmaht:
< wær dirre ain wissage, als man seit,
so het er wol die weisseit
daz er bechande ditz sundic wîp,
diu da rueret sinen lîp.>
do antwurst du, herre min,
zehant den gedanchen sien:
< symon, ich han dir zesagen.> -
< maister, sprich, so wil ich dagen,
ich hoer gern dien mære.> -
< ez waren zwene schuldigære,
die solten gelten und heten nicht,
als noch dick geschit,
einem richem porgære;
ez was in paiden swære:
der ain solt niht ringe
want fuemf hundert phenninge;
er daz in dem herzen wac,
want er sorgen drumbe phlag.
der ander solt wan fuemzich dar.
du liez er in paiden gar.
sag, welher solt in lieber han?> -
< der, als ich mich verstan,
dem er me schueld verlie.> -
< nu hast recht, nu sich hie:
ditz weip chom her in
unt du gewunne nie den sin
daz du mir in dem house dien
gæbest wazzer zu den fuezen mein;
die hat si mit ir zæher entwagen.
ich wil dir furpaz sagen:
du chust mich nie an minen munt:
si hat mine fueze al stunt
chussens nie geloûbet.
du silbe mir nicht mein houbet:
mit oel hat si mein fueze
gesalbet mit salbe sueze.>
da mit, herre, chêrst du dich
gegen ir unt spræch:< maria, nu sich:
dine sunt sint dir gar vergeben.
ginc, du solt mit frid leben,
want du so sere minnest,
da von du frid gewinnest.>
sust wart si aller ir sunde erlost.
christ herre, der sunder trost,
la mich genaden vinden,
nu rûch ouch mich enpinden
von meiner hohen sunden pant
unt tu mir dîn frid bechant,
want ich zelange geslaffen han
in sunden, da mich niemen chan
von zerlosen wan du alein.
daz wol an der frowen schein
die du so gahes trostes
unt von siben veinden erlostes.
den gedingen han ouch ich
daz ouch du losest mich.
nu sende mir durch din triwe
so gar volchomen riwe
daz ich als diu sueze
min suend bewainen mueze
mit als reuwigen hercen
daz si mich also muezen smercen
daz mein ovgen wazzers unde
vergiezzen umb die sunde,
unt swaz ich, herre, han getan,
des la mich hie zepuze stan! hie erschain got pi dem mer.
ich man dich, herre lobesam,
daz dir was gehorsam
swaz iemens sin bevahen mach
unt des wilden meres wac,
ouf dem du gieng, herre mein,
eins nahts zu den jungern din,
da in tet maniges windes stoz
ouf dem scheffe vorhte groz.
du gie also ouf dem lande,
dehain junger dich bechande.
du si dich sahen zu gen,
siu begunde groze vorhte besten,
daz si schriren loute.
din stimme in bedoute,
du spræch:< niht furht iu, ich pinz christ.>
sande peter sprach:< ob du ez pist,
so haiz mich ûf daz wazzer zu dir
gen.> du spræch:< chum her zu mir.>
du gie er alzehant da hin.
du chom ein grozer wint gegen in,
du chom in groziu vorht an,
zehant er sincken pegan.
du rueft er unt mant dich,
er sprach:< herre, nu lose mih.>
du begrif du in pei der hant
unt zueg in ouz alzehant;
du spræch du:< chranckes gelouben pist du,
war umb hast du zwivelt nu?>
du gie zu in, du gelack der wint.
< du pist des waren gotes chint,>
also sprachen die junger du.
nu tue mir, herre, ouch also
unt rek mir helflichen din hant
unt tue mir din helfe bechant.
von disem wage mich erheb,
want ich jamerlichen sweb
ûf disem wûtendem mer.
din genad mich erner:
mich tribent die winde entwer,
îezu hin, îezu her,
da von ich dicke sincke.
hilf ê ich ertrincke,
ginc in daz schiffelin zu mir,
so geligent die winde schier,
ich mein der sunde winde,
die mich dicke swinde
ûf der werlde mers wage
tribent in veindes lage
mit posen gedancken.
du waist mich, herre, so chrancken
daz ich den niht mack wider sten
du wellest zu mir inz schifel gen,
ich main in meins herzen grunt,
so sten ih ûf unt pin gesunt. amen. hie spiset unser herre fumf tousent mensh
ich man dich, herre wîse,
daz du mit luetzel spîse,
als ich daz gelesen han,
spisest fümf tousent man
ane wîp unt ane chint,
die nicht in der zal sint,
der ouch vil an der stat
von der spise wurden sat,
von fûmf proten girstein
( die het ain der junger dien)
unt ouch von vischen zwein,
daran din gothait schain,
du si alle gazzen genueck,
daz man dennoch von in trueck
der prosem zwelf choerbe vol,
unt heten doch gaz alle wol.
nu ruech mich, herre, spisen
mich armen un wîsen
mit den prosem, des ist mir not,
wand ich han der genaden prot
laider dicke verworcht,
du sund ich unervorht.
nu ruech mir genade geben,
daz ich ouch muz leben
mit rainem gemuete
durch deine vaeterliche guete! amen. hie gie unser herre uf den perch ze tabor.
ich man dich, lieber herre mein,
daz du mit drin jungern dien
gie ûf den perc ze tabor peten,
als du tæte an manigen steten:
peter was der aine,
der ander johannes der raine,
der drite johans pruder jacob,
die dir dicke sagten lob.
du ir chomet oben ouf den perck,
du erzeigst du gotlichiu werck:
du verwandelst du dich vor in,
daz nicht bevahen mocht ir sin.
dein antlutz gab nah sunnen schin,
da wart daz gewant dien
licht unt wiz als ein sne.
da geschach dennoch noch me:
da erschain, als ich ez las,
moyses unt helias,
die reten mit dir da;
do sprach sand peter sa:
< wir muegen wol hie genesen,
uns ist gut hie das wesen;
ich gesach so wuennechlich stat nie,
mach wir driu gezelt hie:
dir einez, daz ander moyse
unt daz drit helie.>
ouz einer liechten wolcken sprach
des vater stimme, do daz geschach:
< ditz ist mein sun, an dem ich mir
pin wol gevallen, dem schult ir
willichlichen hoeren.>
diu vorhte begund toeren
die junger, daz si vielen nider;
du rûf si unt troestest si wider:
< wol uf, wir schulen hinne gen!>
du sahen si da niemen sten
wan dich, jesum, aleine.
du spræch du, herre reine:
< ir shult der geschit gedagen
unt niemen nichtes da von sagen
untz des menschen sun erstê
von dem tode unt nicht ê.>
nu erleuht mir, lieber herre gût,
mein valschen wanckeln muet
unt erschien mir in dem herzen mien
mit der genade sunne dien,
verwandel durch dine guete
min vil unstaetes gemuete
ze ewiger staeticheit,
daz ich dir dienstes sî bereit
alle nacht unt alle tage
unt nimmer lobes dines gedage. amen. hie hiez got drei toten uf sten.
ich man dich, herre tuegenthaft,
daz du mit goetlicher chraft
dri toten hiez ûf sten.
zu dem ersten woldest du gen
in daz hous, daz was ein magt,
eins fursten tochter, als man sagt,
von der sinagoga;
di hiez du ersten al da
unt gerûchst dem vater wider geben. -
dem andern gæbe du daz leben
zejerusalem an der porte;
der was, als ich ez horte,
einer sun der muter sin,
diu um in tet groze chlage schin.
du du gegen dir sæhe tragen,
unt du vernaeme grozez chlagen,
du gie du gegen im an der stat.
diu muter dich genaden pat;
gegen der bare begunde du gen
unt hiez den jungelinc uf sten.
du er saz der ê was tot,
du wart geringet der mûter not,
want si von alle ir laide schied.
dar um lobt dich elliu diet. -
den driten hiez du ersten alsus,
daz was din vreunt lazarus,
der da nach der schrift sage
dri tag in dem grabe lage;
du gie du zu dem grabe
unt hiez den stain nemen ab;
daz geschach, man tet in hin.
du wainst du unt rûfst dar in:
< lazare, stand ûf unt chum her!>
alcehant erstuend er
mit gepunden fuezen unt handen.
da von sich erchanden
der juden vil unt gelaupten an dich. -
nu erbarme dich, herre, uber mich;
dise dri toede ligent an mir,
des gib ich mich shuldik dir:
ich han mit gedancken,
den poesen, den chrancken,
mein sel dicke ertoetet
unt sunden vil genoetet.
hilfe mir, herre, daz ich erstê
von disem toet, als du tæt ê
in dem house die magt.
mir hat mein munt den tot bejagt,
den andern vor der porten:
mit sundichen worten
han ich die sel dicke ermort.
nu chûm, herre, aller tugent hort,
erloese mich von den toeden wider
in den ich lige von vorchten nider.
zedem dritem mal han ich erslagen
die sel min( daz muz ich clagen)
mit maniger suntlicher tat,
diu mir die sel erfuelt hat
mit der sunde sôde;
des ist si in dem toede
leider al zelange gelegen.
nu rûch mich von dem tode wegen,
daz ich loblich erstê,
daz ich gesunde nimmer mê. amen. hie maht got plinten sehen.
ich man dich, herre, darunder
aller deiner wunder
die du hie hast getan,
machtest manigen plinten man
gesehent unt teat ouch da pei
maniges siechtumes vrei
paidiu man unt weip.
den chrumpen gæbe du gerechten leip,
die ousezen machest du gesunt,
die toeren gehoerent, der stummen munt
mahst du, herre, sprechent wol,
des manic herze wart vreuden vol;
die behaften du erlostest
die armen du trostest.
du hast getan hie zaichen vil,
von den ich nîmer sprechen wil,
want diu rede wurd zelanc;